Schulzentrum Nord

Bei dem EU-weiten Wettbewerb für die Erweiterung und Zusammenführung zweier Schulen zum Schulzentrum Nord waren wir als teilnehmendes Büro gesetzt.

Wir glaubten erkannt zu haben, dass der vorgesehene Standort zwischen den zwei Schulen ein Grundproblem nicht zu lösen vermochte: Teil hinter Bäumen liegend, teils zurückliegend auf dem Plateau der Anhöhe waren die Schulen in der Stadt nicht präsent.

Wir schlugen deshalb einen anderen Standort vor, gaben dem Ganzen ein neues Gesicht … eine Adresse … und gewannen so den Wettbewerb.

Auch in den Gebäuden konnten wir durch ordnende Maßnahmen, Ergänzungen an notwendigen Stellen und „Begradigungen“ ein ganz neues Haupterschließungssystem aufbauen, das vom neuen Haupteingang ausgehend alle bisher recht verworrenen Funktionalitäten sehr logisch miteinander verknüpfte.

Der Planungsauftrag wurde kurz nach Wettbewerbsgewinn erteilt. Die Maßnahme wurde bei laufendem Schulbetrieb in insgesamt 20 Bauabschnitten über Jahre im Jahr 2021 fertiggestellt.

InfoNeubau / Erweiterung
Aus Wettbewerb 1.Platz
OrtHameln
AuftraggeberStadt Hameln
Kennzahlenca. 14.400m2
2016-2021
FotografienFrank Aussieker

Verwirklicht von Architekten Venneberg, Zech & Partner mbB

Das neue innere Ordnungsprinzip … die Magistrale
Vom neuen zentralen Eingang aus erhält das ganze gewachsene Raumlabyrinth beider Schulen einen übersichtlichen und übergeordneten Haupterschließungsstrang… die Magistrale als an jeder Stelle Ordnung und Orientierung gebendes Element … als Rückgrat der neu entstandenen großen Schule.

Das architektonische Konzept im Innern
Schon beim Eintreten der Blick in das Atrium, aus dem von unten der großwüchsige Bambus dieses Wintergartens seine Wirkung entfaltet und der so als das atmosphärische und energetische Highlight im Zentrum der neuen Anlage anzusehen ist. Durch diesen Garten soll sich der Geist einer auf Naturbezug und Nachhaltigkeit setzenden Schule ausdrücken.

Um diesen Wintergarten herum ein Geschoss tiefer die Mensa, die ihre Atmosphäre vorrangig aus eben diesem grünen Mittelpunkt schöpft und in dem man sich auch aufhalten kann und soll. Aus der Mensa zusätzlich aber auch der schöne Blick talwärts auf die Stadt und dazu entgegengesetzt die Öffnung zum terrassierten „Chillareal“ zwischen den Schulen, zu dem sich auch die verschiedenen Freizeit- und Selbstlernbereiche sowie die Bücherei hin orientieren.

Die Orientierung gebende Magistrale setzt ganz auf Transparenz und lichtdurchflutetes Ambiente. So öffnet sie sich immer wieder auch zu unterschiedlich gestalteten grünen Atrien. Selbst der schmale Abstand zwischen der vorhandenen Mensa (später Bibliothek und Schüleraufenthalt) ist über ein Atrium in ähnlicher Qualität des Atriums an der Aula im AEG angebunden.

Konzeption in funktionaler Sicht
Natürlich galt es unter Wirtschaftlichkeitsüberlegungen auch auf intakte bestehende Strukturen Rücksicht zu nehmen. Die vorhandene Zuordnung der Bereiche wurde deshalb prinzipiell beibehalten, jedoch im Hinblick auf Logik, Klarheit und Strukturiertheit im Detail noch weiter „aufgeräumt“: Musik in der IGS jetzt direkt an Aula, auch für Veranstaltungen angebunden. Dies ebenso auch in der Aula des AEG, die zusammen mit den Kunsträumen im Fachklassentrakt EG zum Kreativbereich zusammengeführt sind … daneben die Naturwissenschaften.

Oben im OG erstmals alle AUR des Sek I versammelt; das zentrale Lehrerzimmer jetzt folgerichtig zentral am neuen Eingang. Symbolisch auch die zum Neubau heranwachsenden AUR der Jahrgänge um schließlich im Neubau dann den Brückenschlag im gemeinsamen Unterricht des Sek II zu vollziehen.

Autor: Ulrich Zech