Sport- und Freizeitbad

In einem europaweiten Realisierungswettbewerb konnten wir im Jahr 2007 den 1. Preis erringen. Wir realisierten das Projekt unmittelbar daran anschließend, so dass die Einweihung bereits im Jahr 2011 erfolgte.

In dem großen Freibadareal sollte das in die Jahre gekommene Bad zunächst weiter in Betrieb bleiben, bis der Neubau fertig war.

Aus diesem Umstand verblieb für die neue Bebauung ein vergleichsweise schmales Bebauungsfenster, das wir konsequent als Reihung der verschiedenen Badattraktionen interpretierten. Die gleich seitlich daneben positionierten Bestandsaußenbecken integrierten wir so in das Gesamtkonzept, dass so ein besonders attraktives Gesamtensemble aller Attraktionen entstand.

Die vorgeschlagene Dreidimensionalität für die Ruhebereiche auf der +1-Ebene führte nicht nur zu außergewöhnlicher Atmosphäre, sondern ermöglichte so auch ein wirtschaftliches und sehr kompaktes Konzept.

Seit seiner Fertigstellung im Jahr 2011 erfreut es sich größter Beliebtheit in der Bevölkerung, so dass sich die Besucherzahlen deutlich über den Erwartungen entwickelt haben.

InfoNeubau
Aus Wettbewerb 1.Platz (2007)
OrtGifhorn
FotografienFrank Aussieker

Verwirklicht von Architekten Venneberg, Zech & Partner mbB

Für den Ankommenden präsentiert sich das Haus äußerst einladend durch eine große Rampe und „Freibadarkaden“. Arkaden bilden räumlichen Abschluss des Freibadbereiches zum Platz, schaffen symbolischen Zusammenhang zum Foyer mit gemeinsamem Zugang, spenden Dach für erhöht gelegene Freibadgastronomie einerseits und tiefer liegenden Fahrradstellplätzen andererseits und bilden trotz einladender Geste durch Höhenunterschied gemeinsam mit Brüstungsmauer die notwendige Trennung im Sinne einer Eintrittskontrolle zum Freibad.

Im Foyer imposanter Blick durch annähernd 100 m Badelandschaft mit attraktiver Dachschwinge. Ganz am Ende die komplett aus Zenitlicht bestrahlte nördliche Rückwand als gewaltiger Südlichtreflektor mit größter architektonischer Spannung … unten horizontaler Fensterschlitz als „Naturbild“ des dahinter liegenden Waldes!

Im Freizeitbereich attraktive raumbildende Elemente (Arkaden, Galerien, Treppen, Brüstungen, Einbauten), die eine dosierte Differenzierung des großen Raumes im Sinne gewünschter Erlebnisfülle gewährleisten.

Arkadenmotiv hier interpretiert als Raumbildung einer Glasveranda, die ruhigen, aber nicht abgeschotteten Rückzug ermöglicht.

Kleinkinder ganz bewusst einmal am Foyer als nachhaltige Attraktivitätssteigerung im Foyer für Wartende. Das verbindende Wasserbecken überspielt Raumtrennung und attraktiviert das Foyer zusätzlich.

Luftiger Gang von Umkleiden zum Freibad durch Verglasung zum Lehrschwimmbecken. Nördliches Schwimmerbecken wird im Sommerbetrieb stillgelegt, so dass Gang keine funktionalen Zusammenhänge trennt.

Im Freibad liegt dieser Zugang zu den Umkleiden an prominenter Stelle im Höhenversatz zwischen den beiden großen Außenbecken, die aus wirtschaftlichen Gründen erhalten bleiben.

Neugestaltung dieser Nahtstelle soll Zugang artikulieren und auch neues Merkzeichen mit funktionalem Sinn für die Sommernutzung liefern, in dem dort an Stelle der Blockhütte ein neuer Bademeisterstützpunkt architektonisch inszeniert wird.

Autor: Ulrich Zech