Erweiterung IGS
Aufgrund der erfolgreichen Abwicklung eines „Vorgängerschulprojektes“ erhielten wir den freihändigen Auftrag für die Erweiterung der IGS in Vöhrum.
Diese Erweiterung eines auch architektonisch homogenen Baukörperensembles war geprägt durch die Einstellung, nichts vollständig Neues „erfinden“ zu wollen, sondern sich zurückhaltend in den allgemeinen Duktus und die vorherrschende Materialität des Bestehenden einfügen oder „anhängen“ zu wollen.
Deshalb keine kleinteilige Ergänzung an dem einen oder anderen Baukörper, sondern die Schaffung eines 4. Fingers, der sich in Habitus und Materialwahl prinzipiell einfügt, ohne jedoch leugnen zu wollen, dass dieser Finger nachträglich angefügt wurde.
So zeigt der Fassadenaufbau selbst ein anderes, weniger verspieltes Erscheinungsbild, die Farbigkeit, die sich an den Bestandsfingern großflächig in den Giebeln „festmacht“ erscheint hier subtil auf die geschlossenen Paneelfelder verteilt. Oberflächlich betrachtet wird die Erweiterung so „Eins“ mit dem Bestand; im Detail jedoch lassen sich die historischen Schichten ablesen.
Städtebaulich wird mit dem Neubau an der gewählten Stelle und in der vorgeschlagenen Form erreicht, dass die völlig unbefriedigende Zugangssituation über die „Rückseite“ nun wesentlich besser räumlich gefasst wird, die verschiedensten, hier schon früher versammelten Nebenfunktionen werden hinter der neu geschaffenen Außenmauer verborgen oder durch sie gefasst.
Auch im Innern der Versuch, subtile Unterscheidungen zu finden. So sind die sonst überall hell verfliesten Flurwände im Neubau aus den Ziegeln der Außenhaut bekleidet. Großflächige Klassenraumzugänge mit Seiten- und Oberlichtverglasung schaffen zusätzliche Belichtung dieser Flure und sorgen so auch für Transparenz im übertragenen Sinn. Die Erweiterung ist als Passivhaus realisiert worden.
Autor: Ulrich Zech
Ort | Peine, Vöhrum |
Fotografien | Frank Aussieker |
Verwirklicht von Architekten Venneberg, Zech & Partner mbB