Hallen- und Freibad
Aufgrund später und sehr grundsätzlicher Standortdiskussionen wurde unser nach einem VGV-Verfahren beauftragtes Konzept während der Bauantragsplanung gestoppt. Zwei Jahre danach fand sich im politischen Raum schließlich doch keine Mehrheit für den neuen Standort und man beauftragte uns erneut mit der Weiterplanung. 8 Jahre nach der erfolgreichen Teilnahme am VGV-Verfahren wurde das Gebäude nun dieses Jahr Fertiggestellt.
Es galt zunächst ein neues Hallenbad auf noch nutzbaren Strukturen des Altbaus zu konzipieren und auch das Freibad zu modernisieren. Dabei waren die zu großen und unwirtschaftlichen Wasserflächen im Freibad sinnfällig zu reduzieren und insgesamt ein Konzept und Ambiente größerer Attraktivität zu erreichen. Die verschiedenen Attraktionen – außen wie innen – sollten sich optimal gegenseitig steigern und dem schon bestehenden Namen „Badepark“ eine neue ganzheitliche Sinnfälligkeit geben.
Der ambitionierte Entwurf fügt sich nahtlos in die Serie sehr anspruchsvoller Schwimmbadprojekte ein.
Konzeptionell wird eine enge Verquickung mit dem Freibadareal gesucht, damit sich die Attraktivität der verschiedenen Nutzungen gegenseitig steigert. Durch das ansteigende „Flugdach“ des Hauptbaukörpers wird nicht nur die benötigte Höhe für den Sprungturm erreicht, vielmehr gelingt so im Verbund mit der kompletten Verglasung auch ein rundum besonntes Haus (nach Süden ansteigend), dessen innere Anmutung im Verlauf des Tages ständigen Änderungen durch den wandernden Sonnenstand unterworfen ist.
Info | Neubau |
Aus VGV 1.Preis (2013) | |
Ort | Garbsen, Berenbostel |
Fotografien | Frank Aussieker |
Verwirklicht von Architekten Venneberg, Zech & Partner mbB
Die einprägsame Silhouette der Dachschwinge des Hauptbaukörpers auch im Zusammenspiel mit dem schlichten dienenden Riegel schafft Prägnanz, Unverwechselbarkeit und eindeutige Symbolik als Hallenbad. Dabei steigert der Kontrast der Materialien (dunkler Riegel – weiße Dachschwinge) diese formale Spannung noch und schafft eine durable und schöne Anmutung.
Die durch die Aufgabe des kleinen Beckens ermöglichte Verlagerung des Baukörpers in Richtung Freibad ergibt einerseits auf der Freibadseite eine enge Verzahnung der Wasserattraktionen, andererseits auf der Eingangsseite einen angemessenen schönen Vorplatz und schafft Distanz zu den Stellplätzen. Hier könnten nun auch Fahrräder direkt zum Eingang geparkt werden.
Autor: Ulrich Zech